Bei Gicht ist die Ernährung das wichtigste Element einer umfassenden Behandlung. Eine falsche Ernährung gilt als einer der wichtigsten ätiologischen Faktoren dieser Pathologie, und daher trägt die Beseitigung dieser Ursache zur Heilung einer Person bei. Bei optimierter Ernährung lässt sich Gicht am effektivsten mit Medikamenten behandeln. Ein richtig zusammengestelltes Menü ist eine Garantie dafür, akute Anfälle loszuwerden. Die traditionelle Medizin ist reich an Erfindungen, sodass auch eine reduzierte Ernährung schmackhaft und nahrhaft sein kann.
Der Kern des Problems
Gicht ist eine systemische Pathologie, die auftritt, wenn der Proteinstoffwechsel gestört ist. Durch das Kolloidungleichgewicht kommt es zu Prozessen, die zu einem Anstieg der Harnsäure im Blut und zur Ablagerung ihrer Salze (Urate) in den Gelenken führen. Normalerweise stellt sich im menschlichen Körper ein kolloidales Gleichgewicht ein, das durch die Produktion von Schutzstoffen durch die Nieren gewährleistet wird, die die Auflösungsfähigkeit des Urins erhöhen.
Das Auftreten von Harnsäure und nachfolgendem Urat ist mit dem Abbau von Purin verbunden, das zum größten Teil aus der Nahrung stammt. Ein gesunder Körper sorgt für deren Ausscheidung im Urin und verhindert so Ausfällungen und Ansammlungen im Blut.
Gicht entsteht, wenn der Körper die Produkte des Purinstoffwechsels nicht verarbeiten kann. Die Hauptgründe für dieses Phänomen sind Nierenfunktionsstörungen und ein übermäßiges Eindringen von Purinen aus der Nahrung.
Mit zunehmender Harnsäure, also mit Fortschreiten der Pathologie, steigt der Säuregehalt im Körper. Die daraus gebildeten Harnsäuren reichern sich nach und nach in den Gelenken an und verursachen Entzündungen, Schwellungen, starke Schmerzen und Rötungen.
Der Ausbruch der Krankheit wird durch einen akuten Anfall signalisiert, mit dessen Wiederauftreten in einigen Monaten zu rechnen ist. Werden keine adäquaten Therapiemaßnahmen ergriffen, kommt es immer häufiger zu Exazerbationen. Gicht wird zu einer wiederkehrenden Pathologie und ihr weiteres Fortschreiten kann zu chronischer Gichtarthritis führen. Diese Krankheitsentwicklung führt zur Zerstörung des Knorpelgewebes und zum Auftreten einer Hohlraumbildung mit Uratkristallen.
Prinzipien der Ernährung
Nahrungsmittel sind eine wichtige Ursache für einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut und fungieren als Hauptlieferant von Purinen für den Körper. Wenn eine Person sich dauerhaft schlecht ernährt, wird es nicht lange dauern, bis sich Gicht entwickelt. Eine Reihe von Lebensmitteln enthält große Mengen Purin; zu große Mengen davon führen über einen längeren Zeitraum dazu, dass die Nieren die Produktion der notwendigen Enzyme zur Neutralisierung nicht mehr bewältigen können.
Zusätzlich zur direkten Zufuhr des Wirkstoffs kann die Ernährung bei Gicht zusätzliche Schäden verursachen und zu Rückfällen von Anfällen führen. Lebensmittel können den Säuregehalt erhöhen. Besonders erfolgreich sind dabei Produkte, die Oxalsäure enthalten. Und der allgemeine Stoffwechselprozess bestimmt maßgeblich die Ernährung – Gicht ist eine Folge seiner Verletzung. Ein weiterer Faktor ist Salz.
Übermäßiger Salzkonsum hemmt das Eindringen notwendiger Enzyme in das Blut, was das daraus resultierende Ungleichgewicht noch verstärkt.
Eine therapeutische Diät gegen Gicht ist eine notwendige Voraussetzung für eine wirksame Therapie. Der Kampf gegen den Purinstoffwechsel erfordert folgende Grundprinzipien der Ernährung:
- Die Ernährung von Gichtpatienten richtet sich nach dem Speiseplan der Ernährungstabelle Nr. 6. Bei einer Neigung zu Übergewicht kann auf Diät Nr. 8 zurückgegriffen werden.
- Die wichtigste Voraussetzung ist der vollständige Ausschluss von Lebensmitteln mit hohem Purin- und Oxalsäuregehalt aus der Ernährung.
- Begrenzung der Salzaufnahme.
- Es ist notwendig, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die die Säure neutralisieren können. Besonders wichtig ist der Verzehr von Milch und Gemüse (außer denen, die verboten sind).
- Zunehmende Flüssigkeitsaufnahme und freie Flüssigkeit sollten mindestens 2-2, 5 Liter pro Tag betragen. Zu empfehlen sind flüssige und halbflüssige Speisen, saftiges Obst und Gemüse.
Prinzipien der Nahrungszusammensetzung
Ernährungswissenschaftler sind der Meinung, dass bei der Organisation der Mahlzeiten bei Gicht die folgenden Empfehlungen zur Ernährung und Nahrungsaufnahme berücksichtigt werden sollten:
- Tierische Fette und Proteine sollten bevorzugt werden, Kohlenhydrate sollten leicht verdaulich sein.
- Die Diät ist auf häufige Mahlzeiten mit kleinen Portionen ausgelegt – 4-6 Mal am Tag.
- Es ist ratsam, jede Woche einen Fastentag einzuplanen, an dem sich die Nahrung auf frisches Gemüse und Obst beschränkt und der Speiseplan den ganzen Tag über aus einer Art pflanzlicher Nahrung besteht.
- Bei Gicht gibt es im Speiseplan eine Reihe von Einschränkungen, die Ernährung muss jedoch ausgewogen und abwechslungsreich sein und den notwendigen Energiewert (Kaloriengehalt) liefern.
Es ist außerdem ratsam, die folgenden zusätzlichen Empfehlungen zu berücksichtigen:
- Gicht geht oft mit Übergewicht oder sogar Fettleibigkeit einher. Die Diät sollte darauf abzielen, das eigene Gewicht zu reduzieren, was zur Behandlung von Gicht beiträgt.
- Bei der Antipurin-Diät geht es darum, tierische Lebensmittel einzuschränken, man kann aber nicht ganz darauf verzichten. Fleisch und Fisch sollten verzehrt werden, jedoch fettarme Sorten, am besten gekocht.
- In Phasen der Verschlimmerung der Krankheit ist es zur Erhaltung des Körpers und zur Erhöhung seiner Widerstandskraft notwendig, die Kohlenhydrataufnahme mit zunehmendem Kaloriengehalt zu erhöhen.
- Im Sommer, wenn das Wetter heiß ist, wird besonderes Augenmerk auf die Trinkgewohnheiten gelegt. Die aufgenommene Flüssigkeitsmenge sollte deutlich erhöht werden. Dies geschieht am besten mit Abkochungen von Heilkräutern, Fruchtgetränken, Tee und natürlichen Säften.
- Es sollte daran erinnert werden, dass Alkohol und Gicht unvereinbare Konzepte sind. Alkoholische Getränke können einen akuten Gichtanfall auslösen und sollten daher nicht konsumiert werden.
- Die folgende ungefähre Aufschlüsselung der Leistungsparameter wird empfohlen. Kaloriengehalt der täglichen Ernährung - 2600-2800 kcal; Menge an Kohlenhydraten – 350–380 g, Fette – 70–75 g (und pflanzliche Fette sollten etwa 40–45 % ausmachen), Proteine – 75–85 g. Der Salzkonsum sollte 7–8 g pro Tag nicht überschreiten.
Produktbeschränkung
Bei der Organisation der therapeutischen Ernährung müssen Sie berücksichtigen, dass bei Gicht Lebensmittel mit hohem Purin- und Säuregehalt strengstens verboten sind:
- reichhaltige Fisch- und Fleischbrühen;
- Rauchen;
- Salo;
- Pilze;
- Hülsenfrüchte;
- Fleisch von Jungtieren;
- fetthaltige Soßen;
- Innereien (Nieren, Leber, Gehirn, Lunge);
- salziger Fisch;
- Fleisch- und Fischkonserven;
- Kaviar;
- scharfe Gewürze;
- salziger und fettiger Käse;
- Sahnetorten;
- Rhabarber;
- Feigen;
- Himbeeren;
- Traube;
- jeglicher Alkohol (einschließlich Traubenwein).
Gemüse, das vom Speiseplan gestrichen werden sollte:
- Sauerampfer;
- Blumenkohl und Rosenkohl;
- Spargel
Einige Produkte haben relative Kontraindikationen für Gicht. Sie können in die Ernährung aufgenommen werden, wenn sie einer besonderen Verarbeitung unterzogen wurden. Bei der Planung einer Diät gegen Gicht gilt folgende Tabelle mit Produkten mit besonderen Verwendungsbedingungen:
Produkte mit bestimmten Verzehrbeschränkungen | Nutzungsbedingungen |
---|---|
Fleisch | Fettarme Sorten und nur gekocht, nicht mehr als 3-4 Mal pro Woche |
Tee | Schwach, vorzugsweise grün |
Kakao | Nicht mehr als 1-2 Mal pro Woche |
Kaffee | Schwach und nicht mehr als 1-2 Mal pro Woche |
Fisch | In Form von Frikadellen, Koteletts oder gekocht |
Fruchtgetränke, Kompotte | Bei häufigem Verzehr den Zuckergehalt reduzieren |
Salz | Nicht mehr als 6-8 g pro Tag |
Gewürze | Nur Lorbeerblatt |
Tierische Fette | Butter und nur in begrenzten Mengen |
Dosen Essen | Es empfiehlt sich, es so wenig wie möglich zu verwenden |
Würste, Brühwürste | In begrenztem Umfang in die Ernährung aufgenommen |
Spinat, Sellerie, Paprika, Frühlingszwiebeln | In sehr kleinen Mengen konsumiert |
Vollmilch | Kann 3-4 mal pro Woche eingenommen werden |
Ei | Nicht mehr als 1 Stück pro Tag |
Empfohlene Diät
Wenn die Ernährung richtig organisiert ist, wird die Gicht zurückgehen. Empfehlungen für den Verzehr von Produkten basieren auf diesem Prinzip. Bei hohem Harnsäurespiegel kann der Speiseplan variiert werden:
- verschiedene Gemüsesuppen, auch mit Getreidezusatz;
- Meereskopffüßer und Krebstiere;
- fettarmer Fisch;
- Kaninchenfleisch;
- Getreide und Nudeln;
- Joghurts;
- Sauerrahm und fettarmer Käse.
Das Mittagessen kann sicher mit Dill, Weizen- oder Roggenbrot gewürzt werden. Pflanzliche Proteine können in großen Mengen verzehrt werden.
Bei Gicht sollten Lebensmittel den Purinspiegel nicht erhöhen, weshalb der Verzehr von Gemüse (mit Ausnahme der in der Restriktionsliste genannten) zunimmt:
- Äpfel (besonders grüne);
- Trockenfrüchte (ausgenommen Rosinen);
- Honig;
- Nüsse;
- Sonnenblumenkerne;
- Zitrusfrüchte;
- Beeren (außer Himbeeren).
Sie können das Menü für jeden Tag abwechslungsreich gestalten:
- Marshmallows;
- Marmelade;
- Marmelade.
Bei der Zubereitung von Speisen ist Vorsicht geboten. Sie können es mit Butter oder Pflanzenöl kochen, aber Sie sollten die Verwendung tierischer Fette, insbesondere von Schweine- und Lammfleisch, vermeiden. Kochen, Dünsten und Dämpfen sollten bevorzugt werden. Frittierte Speisen sind nur in begrenzten Mengen erlaubt.
Eine wichtige Voraussetzung für eine Diättherapie bei Gicht ist die Organisation wöchentlicher Fastentage mit strenger Diät.
An solchen Tagen wird nur eine Art ausgewählter Nahrungsprodukte verzehrt, was eine Normalisierung einer bestimmten Richtung des Stoffwechselprozesses ermöglicht. Sie können eine Diät mit Gemüse, Obst, Milchprodukten, Kefir oder Hüttenkäse einhalten. Beliebt ist die Reis-Apfel-Diät.
Empfehlungen zum Erstellen eines Menüs
Es ist sehr schwierig, eine Diät einzuhalten, wenn das Essen nicht von hoher Qualität und Vielfalt ist. Rezepte sollten unter Berücksichtigung des Geschmacks verwendet werden. Das Wichtigste ist jedoch die Aufrechterhaltung einer gewissen Ausgewogenheit der Ernährung. So sieht beispielsweise ein typisches Menü für einen Tag aus:
- Frühstück:Hüttenkäse mit Sauerrahm, Käsesandwich, schwacher Tee.
- Mittagessen:Milchomelett, natürlicher Saft.
- Abendessen:Rote-Bete-Suppe, Kartoffelpüree, Gemüsesalat mit Olivenöl.
- Nachmittags-Snack:Gelee, Brötchen, Pudding.
- Abendessen:gekochter Fisch, Buchweizenbrei.
Bei der Zusammenstellung eines Menüs für eine Woche wird diese typische Diät jeden Tag aktualisiert. Zum Frühstück an verschiedenen Tagen können Sie Pfannkuchen mit Hüttenkäse, Nudeln, gekochte Eier und verschiedene Salate anbieten. Das Mittagessen kann mit gedünstetem Kohl, Borschtsch, magerem Fleisch, gedämpften Koteletts, gefüllten Paprika und Fleischbällchen variiert werden. Zum Abendessen eignen sich besser verschiedene Porridges.
Bei Gicht können Rezepte die Monotonie Ihrer Ernährung auflockern. Das Kochen besonderer Speisen erfordert keine besonderen Fähigkeiten. Hier ein paar leckere Rezepte als Beispiel:
- Kartoffelsuppe.Die Kartoffeln kochen und durch ein Sieb reiben. Trockenes Mehl wird mit Kartoffelbrühe aufgegossen und zum Kochen gebracht. Der Brühe werden Kartoffelpüree, Eier und Butter hinzugefügt. Nach dem erneuten Aufkochen werden saure Sahne und Kräuter hinzugefügt.
- Gemüseeintopf.Zwiebeln (1 Kopf) und Karotten (3 Stück) werden gedünstet, bis die Karotten weich werden. Dann fügen Sie grüne Erbsen, Salzkartoffeln (6 mittelgroße Kartoffeln) und Sauerrahm hinzu. Das endgültige Löschen dauert 14-17 Minuten. Vor dem Verzehr wird der Eintopf mit Butter gewürzt.
- Buchweizenbrei.100 g Getreide werden mit 200 ml Wasser aufgegossen. Salz wird in sehr begrenzten Mengen verwendet. Bei mittlerer Hitze kochen, bis die gesamte Flüssigkeit aufgesogen ist. Danach köchelt der Brei bei schwacher Hitze 15–20 Minuten. Vor Gebrauch mit Butter würzen.
Eine Diät gegen Gicht ist eine notwendige Voraussetzung für die richtige Behandlung in jedem Stadium der Krankheit. Bei der Durchführung einer Diättherapie ist es wichtig, Einschränkungen und Verbote beim Verzehr von Lebensmitteln zu beachten. Gleichzeitig soll das Essen kalorien- und geschmacklich vollständig bleiben.